
Die Freilernerzeitschrift gibt es schon seit über 20 Jahren. Sie ist als Plattform für Familien, Initiativen und Vereine, die sich mit selbstbestimmten und selbstorganisierten Bildungsformen beschäftigen, entstanden. Es sind viele Familien dabei, die die Schulpflicht verweigern oder im Ausland schulfrei leben, sowie auch freie aktive und demokratische Schulen und junge Erwachsene, die sich alternative Bildungsprojekte organisieren. Wir bieten Raum für eine breite Vielfalt und stehen für Pluralität, Offenheit und Toleranz, doch wir stellen uns deutlich gegen jegliche diskriminierende, gewaltverherrlichende und nationalistische Ansätze und Ideologien.
Die Zeitschrift erscheint vier Mal im Jahr als gedruckte Ausgabe und ist auch digital als PDF erhältlich. Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, kann dies mit einem Förderabonnement tun. Auch gibt es die Möglichkeit, in der Zeitschrift Kleinanzeigen und Werbeanzeigen zu schalten.
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Artikel lesen:

Ergebnisse der Studie von Peter Gray und Gina Riley: Wenn Freilerner erwachsen werden…
Dr. Peter Gray ist ein Psychologie-Professor am Boston College, der sich momentan hauptsächlich der Forschung über die natürlichen Wege des Lernens von Kindern und dem lebenslangen Wert des Spielens widmet. In seinem kürzlich erschienenen Buch »Free to Learn« (Basic Books, 2013) plädiert er dafür, Kindern wieder mehr freies Spielen zu ermöglichen, da dieses physisch, emotional und mental das Gesündeste für ihre Entwicklung und ihren Lernprozess ist. Darüber hinaus schreibt er auch zu diesem Thema in seinem Blog »Freedom to Learn«.
Gina Riley, Ph.D. ist Bildungspsychologin und klinische Professorin für Jugend-Sonderpädagogik an der City University of New York – Hunter College. Ihre Studien und Veröffentlichungen beinhalten Arbeiten zu Unschooling, erwachsenen Freilernern, Homeschooling, Worldschooling, innerer Motivation und selbst-gesteuertem Lernen in alternativen Lernumgebungen.
Erschienen 2015 in Heft 65 – Innere und äußere Strukturen.
Im Jahr 2011 führte Dr. Peter Gray zusammen mit seiner Kollegin Dr. Gina Riley eine Studie unter Eltern von freilernenden Kindern durch (232 Teilnehmer), in der deutlich wurde, dass die Eltern das Freilernen als großen Gewinn für die Kinder und die ganze Familie betrachteten. Die wenigen Herausforderungen, die erwähnt wurden, hatten hauptsächlich damit zu tun, dass sie das Freilernen gegenüber denen, die es nicht verstanden oder nicht billigten, verteidigen mussten und dass sie einige ihrer eigenen kulturell verwurzelten, gewohnheitsmäßigen Denkweisen über Bildung überwinden mussten.
Die Ergebnisse jener Studie führten zu einigen neuen Fragen: Wie beurteilen die freilernenden Kinder selbst die Freilerner-Erfahrung? Können erwachsene Freilerner eine Hochschulbildung erlangen, falls sie sich dazu entscheiden? Und können sie eine gewinnbringende und zufriedenstellende Erwerbstätigkeit finden? Diese Fragen mündeten in eine Studie über erwachsene Freilerner, die im Jahr 2013, ebenfalls von Dr. Peter Gray und Dr. Gina Riley, durchgeführt wurde. Weiterlesen
Perpetual Notion
Vielen Dank an www.kidsync.blogspot.de für diesen tollen Cartoon! 2013 haben wir ihn ins Deutsche übersetzt und in Heft Nr. 59 – Visionen – und alte Geschichten veröffentlicht.

»Auch hier lernen wir frei«
Erschienen 2012 in Heft 57 – Freilerner in Europa.
Hallo,
ich bin Louisa. Im Mai werde ich 13 Jahre alt. Ich lebe in Baden-Württemberg, mit meinen Zwillingsschwestern die im Mai 11 Jahre alt werden. Meine Mutter ist aus Amerika und kannte daher Home Education schon lange, und sie hat meinen Vater versprechen lassen, dass ihre noch ungeborene Kinder nie zur Schule gehen müssten, außer wenn wir wollten. Als ich dann schulpflichtig war, hat Mama alle Schulen in unserem Umkreis besucht und geschaut ob irgendwas für uns dabei wäre. Meine Freunde waren alle in der Schule, und ich wollte auch unbedingt gehen. Meine Eltern haben sich für die Waldorfschule entschieden, und dort ging ich dann ein Jahr hin. Aber wir haben dann bemerkt, dass das auch nicht unser Ding ist. Und so ging ich dann nach den Sommerferien nicht mehr in die Schule. Weiterlesen

Filmtipp: »Schooling the World«
Erschienen 2015 in Heft Nr. 67 – Entschulung der Gesellschaft.
Wie lernen Kinder für ihre Zukunft? Wer bestimmt wie und was in Schulen gelehrt wird? Und welchen Einfluss hat dies auf die Kultur(en) und Entwicklung vor Ort?
Diesen Fragen, und noch so manchen anderen, geht Carol Black in ihrem Dokumentarfilm »Schooling the World« nach.
Der Film zeigt am Beispiel von Ladhak in Indien, welche Auswirkungen die Ausbreitung des westlichen Schulsystems auf die örtliche Bevölkerung und Kultur hat. Den Kindern wird in den Schulen dort (oft Internate) auf kolonialistische Art und Weise eine ihnen fremde Kultur übergestülpt, während die eigene Kultur mit ihrem altbewährten Wissen, Traditionen und Sprache degradiert wird. Auch die Verbindung zur Natur und zu dem Land, das sie bewohnen und bewirtschaften, geht dabei verloren. Die Generationen werden untereinander zunehmend entfremdet und die Kinder und Jugendlichen laufen nach Verlassen der Schule einem ihnen eingepflanzten aber meist unerreichbarem Ideal der westlichen reichen Konsumgesellschaft hinterher und fühlen sich gleichzeitig entwurzelt und orientierungslos. Weiterlesen

Ein Plädoyer für Aktivismus
Es ist tagtäglich unsere Entscheidung, für gesellschaftspolitische Veränderung aktiv zu werden, Missstände zu erkennen und Alternativen zu leben. Aus dieser Entscheidungsmacht resultiert Verantwortung. Nehmen wir diese Verantwortung an und gehen gemeinsam Schritte in ein solidarisches, zukunftsfähiges Miteinander!
Erschienen 2015 in Heft 66 – Entscheidungen.
Ohnmacht lässt uns stagnieren
Aus gesellschaftlichen Missständen resultieren oft Wut und Ohnmacht – diese lassen uns stagnieren. Wir sehen keine Auswege, keine Utopien am Horizont. Wie können wir aus dieser Verzweiflung, dieser Hoffnungslosigkeit, Motivation schöpfen?
Mich beflügelt der Gedanke, Wut und Ohnmacht in etwas Positives zu wandeln und die nötige Veränderung durch das Wissen um Alternativen zu gestalten. Wir können lernen, uns außerhalb der gewohnten Denkmuster zu bewegen und nicht nur das Schreckliche zu sehen, sondern zeitgleich die mögliche Alternative. Weiterlesen

Abitur – ein bewusstes und freiwilliges Unterfangen
Ich bin 19, bald 20, lebe in Frankfurt am Main und habe gerade mein Abitur bestanden. Ein bewusstes und freiwilliges Unterfangen, auf einem nicht immer geradlinigen Weg. Ich möchte über diesen Weg berichten, über größere und kleinere Hürden in fünfeinhalb Jahren Schullaufbahn, über die Entscheidung für das Abitur, die immer wieder getroffen werden musste.
Erschienen 2014 in Heft Nr. 64 – Freiräume.
Doch von Anfang an: Im Einschulungsalter beschlossen meine Eltern mich nicht auf eine der nahegelegenen Grundschulen zu schicken, sondern mir eine Unschooling-Kindheit und damit ein Leben und aufwachsen ohne Zwänge und sozialen Druck zu ermöglichen. Doch dies nur zur Erläuterung; diese Zeit ist ein anderes Kapitel und gehört nicht in einen Artikel über mein Zeugnis der Reife. Ich habe immer wieder das Gefühl, ein Doppelleben zu führen zwischen einer ganz normalen Schülerin und meiner Freilernerinnenexistens. Gerade über diesen Zwiespalt möchte ich erzählen und wie es immer mal wieder zu Streitigkeiten zwischen diesen beiden Ichs gekommen ist. Weiterlesen